Geschichte von Limeshain

Geschichte von Limeshain


Die höheren Kuppen des Geländes von Limeshain entstanden im Tertiär, sie bestehen aus vulkanischem Basalt. Die Erdschichten der Niederungen aus Löß und Lößlehm sind die fruchtbaren Böden der Gemeinde und bieten zusammen mit dem günstigen Klima gute Voraussetzungen für die Landwirtschaft.

Hügelgräber aus der Zeit von 2.000–1.500 v. Chr. im Wald südlich von Rommelhausen deuten auf eine Besiedelung schon in der Bronzezeit hin. Ende des 1. Jahrhunderts vor Chr. drangen dann Römer in germanisches Gebiet ein und besetzten die Wetterau. Da die Region schon damals sehr fruchtbar war, sicherten die Römer zur Versorgung ihrer Truppen ihr Territorium durch einen Grenzwall, den Limes. Dieser wurde 2005 durch die UNESCO in das Weltkulturerbe „Roman Frontiers“ aufgenommen.

Der Limes verläuft noch heute gut sichtbar im Wald der Gemarkungen Rommelhausen und Himbach. Er war zusätzlich mit Kastellen und Wachttürmen versehen. Die Türme standen in Sichtweite zueinander. An den Kreuzungen alter Straßen erbauten die Römer Kastelle, in denen Einsatzreserven und oft berittene Truppen untergebracht wurden.

Rommelhausen wird 930 n. Chr. als Ruommothusen und 1062 als Ruomundeshusen urkundlich erwähnt und gehörte damals neben den Dörfern Höchst und Oberau als vollberechtigtes Mitglied zur Mark Altenstadt. Das ehemals ortsansässige Töpferhandwerk ist bis heute als „Rommelhäuser Dippe“ bekannt.
Himbach wird 1057 in einer Urkunde Heinrichs des IV. erstmals genannt und gehörte zum Gericht Eckartshausen. Im 19. Jahrhundert entstand die Apfelsorte „Himbacher Greune“ und zum 950jährigen Bestehen im Jahr 2007 fand ein zweitägiger Stehender Dorfumzug“ statt.
Hainchen wurde im Jahre 1367 unter dem Namen „Zu dem Hain“ erstmals erwähnt und gehörte ebenfalls wie Himbach zum Gericht Eckartshausen. Nach dieser Zeit hatte Hainchen wieder Eigenständigkeit unter den Familien des niederen Adels. Der Graf von Hanau kaufte Anteile am Dorf, die an Hessen vererbt wurden. Die übrigen Anteile erwarb 1758 die Landgräfin Hedwig Sophie, so dass Hainchen als erster Ortsteil der Gemeinde Limeshain hessisch geworden ist.
Viele der heute wieder schön anzusehenden Fachwerkhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts gruppieren sich um die Pfarrkirche Hainchen. Diese ist ein Saalbau mit dreiseitigem Schluss, an der Giebelseite trägt sie einen zweistöckigen Hauben Dachreiter, der für diese Gegend seit etwa 1700 typisch war. Zu Gottesdiensten wird gerne auf der Orgel gespielt, die im Jahr 1870 aus Eltville im Rheingau hierher kam.
Auch die Kirche in Rommelhausen entstand in ähnlicher, etwas reduzierterer Bauweise und ist auch denkmalgeschützt.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gründete sich in Himbach die Glaubensgemeinschaft der „Inspirierten“, deren Nachfahren noch heute in Amana in den USA in diesem Glauben leben.

Rommelhausen und Himbach gehörten zu dieser Zeit zur Reichsburg Friedberg und zum Fürsten Ysenburg und wurden somit 1800 und 1816 als Siedlungen an Hessen-Darmstadt unterstellt.

1821/22 wurde das hessische Gebiet in Landbezirke eingeteilt, wobei Himbach zum Landratsbezirk Büdingen, Hainchen zu Nidda und Rommelhausen zum Landratsbezirk Vilbel kam. Ab 1874 gehörten alle drei Ortsteile zum Kreis Büdingen.

Blick über Limeshain

Im Rahmen der Gebietsreform 1972 schloss man die Orte Rommelhausen, Hainchen und Himbach zur Großgemeinde Limeshain zusammen und ab dem Jahr 1973 zählt sie zu dem neu gebildeten Wetteraukreis.

Aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens im Jahr 1997 legte die Gemeinde unter großer Beteiligung der Bevölkerung einen archäologisch und naturkundlich ausgerichteten Rundwanderweg an. Wichtiges Detail war die authentische Rekonstruktion des römischen Grenzwalles. In 2013 kam in gleicher, anspruchsvoller Bauweise ein steinerner Wachtturm, wie ihn das Wappen von Limeshain führt, hinzu.

1992 bis 2000 beteiligte sich Himbach an dem Hessischen Dorferneuerungsprogramm. So sind heute im Ortskern viele denkmalgeschützte Hofreiten und Häuser schmuck hergerichtet. Von besonderem historischem Wert sind das ehemalige Rathaus mit Glockentürmchen und das Landarbeiterhaus. Sie erhielten ein entsprechendes Aussehen und wurden neuen Nutzungen zugeführt. So befindet sich in dem ehemaligen Rathaus heute das historische Trauzimmer der Gemeinde Limeshain.