Björn Herber für couragierte Ersthilfe bei Unfall mit Hessischer Rettungsmedaille geehrt


Zwei Autos waren offenbar beim Spurwechsel zusammengestoßen, der Verkehr kam zum Stehen, ein Laster konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen oder ausweichen und schob die vor ihm fahrenden Autos ineinander. Herber, der mit seinem Wagen im Stau stand, sah im Rückspiegel, wie ein Laster Autos „wie ein Schneeschieber zur Seite pflügte“, wie er später berichtete. Trümmer erreichten den Pkw direkt hinter ihm. Sein Wagen blieb verschont, er fuhr sofort zur Seite, setzte einen Notruf ab und stieg aus. Eine Frau, die offenbar verletzt und geschockt von der Situation zwischen den Autos lief, brachte er zu einer Gruppe verletzter Menschen, die bereits von anderen Ersthelfern betreut wurden. Danach half er, dass niemand mehr zu seinen Autos zurücklief, um zum Beispiel private Sachen aus den Wagen zu holen. Denn einige Autos hatten bereits Feuer gefangen und es habe die Gefahr, dass sich das Feuer noch weiter hätte ausbreiten können.

Dass Herber Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Limeshain ist, kam ihm in dieser Lage natürlich entgegen. Er weiß als ausgebildeter Feuerwehrmann mit dieser Situation umzugehen. Dennoch hat ihn der Unfall sehr mitgenommen. „Die Zeit heile Wunden“ sagt er. Aber vergessen könne er das Ganze nicht. Gerade in der ersten Zeit nach dem Ereignis habe er, wenn er im Auto unterwegs war, Angst gehabt, ständig in den Rückspiegel geschaut, vor allem auch dann, wenn er mit seinen Kindern unterwegs war.

Dass er nun für sein rasches Eingreifen gemeinsam mit anderen Ersthelfern, die damals zur Stelle waren, ausgezeichnet wurde, ehre ihn. Er habe aber anfänglich erst noch gezögert, diese anzunehmen. Gemeinsam mit weiteren sechs Ersthelferinnen und Ersthelfern erhielt Herber nun die Hessische Rettungsmedaille im Barbarossasaal des Main-Kinzig-Forums in Gelnhausen. Herber hatte seinen sechs Jahre alten Sohn Lennox zur Verleihung mitgenommen, der in der Kinderfeuerwehr in Limeshain ist.

Die Rettungsmedaillen überreichte der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, in Vertretung des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier. Er würdigte die Entschlossenheit der Ersthelfer, die in dieser gefährlichen Situation Mut und Zivilcourage bewiesen hätten. An der Verleihung nahm auch Limeshains Bürgermeister Adolf Ludwig teil.